Vom Schreibtisch des Bürgermeisters
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
aus den letzten Wochen gibt es über einige Geschehnisse in Rödental zu berichten. Einige Ereignisse wurden medial begleitet, andere haben in der Öffentlichkeit keine große Beachtung erfahren.
Umzug Kita St. Marien in Einberg
Wie bereits mehrfach berichtet, wird in wenigen Wochen die Generalsanierung der Kita St. Marien beginnen. Deshalb ist Mitte November die komplette Kita in das alte Schulhaus in Einberg umgezogen. Dass dieser Umzug nur mit einer kurzen Schließzeit verbunden war, ist in erster Linie den Erzieherinnen sowie den zahlreichen Eltern zu verdanken, die ihr Wochenende geopfert haben, um beim Umzug zu unterstützen. Auch der Dank des Kita-Teams an unseren städtischen Bauhof für die Hilfe soll hier nicht unerwähnt bleiben. Wir hoffen, dass sich die Kinder in den Ausweichräumlichkeiten wohl fühlen und dass die Generalsanierung möglichst reibungslos und im Zeitplan verläuft.
Bürgergespräche und Bürgerversammlung
In den letzten Wochen habe ich 13 Bürgergespräche in unseren Stadtteilen und die Bürgerversammlung im Rathaussaal durchgeführt und einige Anliegen mitgenommen, die in der Verwaltung nun geprüft werden. Ein Schwerpunkt lag auf Verkehrsthemen (Geschwindigkeit, Parken), die wir dem Bau- und Umweltsenat zur Beratung vorlegen werden.
Wasserpreis
Nach der Beschlussfassung des Stadtrates zum Wasserpreis ab 1. Januar 2025 war natürlich auch diese Entscheidung Thema in den Bürgergesprächen und in der Bürgerversammlung. Auch eine Demonstration fand auf dem Bürgerplatz statt. Dazu möchte ich klarstellen, dass eine Demonstration ein legitimes, demokratisches Mittel ist, um eine eigene Position darzustellen. Deshalb spricht nichts dagegen, sich im Rahmen einer solchen Veranstaltung lautstark zu äußern. Für mich war deshalb sofort klar, dass ich (gemeinsam mit unserem Werkleiter Herrn Ertl) vor Ort sein werde, um die Positionen anzuhören. Genauso, wie ich dies auf den Bürgergesprächen getan habe. Überall habe ich die Hintergründe der nach sieben Jahren erstmals wieder erforderlichen Wasserpreiserhöhung sachlich dargestellt und erklärt. Auch in dieser Ausgabe sind nochmals Fakten dargestellt. Wir wissen natürlich, dass die Erhöhung von durchschnittlich 6 € pro Person im Monat eine Belastung für die Bürgerinnen und Bürger darstellt. Wir haben aber in den letzten Jahren immer weiter an der Versorgungssicherheit gearbeitet und zum Beispiel dadurch die Wasserversorgung auch bei Stromausfall sicherstellen können. Die Frage ist, was uns solche Sicherheiten wert sind. Nachdem wir gesetzlich zur Kostendeckung verpflichtet sind, musste der Stadtrat leider die neuen Preise so beschließen. So geht es aktuell mehreren Versorgern, die ebenfalls ihre Preise und Gebühren anpassen müssen. Übrigens ist der Rödentaler Verbrauchspreis für Wasser und Abwasser zusammengerechnet nach unseren Recherchen weder in diesem noch im nächsten Jahr der höchste im Landkreis Coburg. Dies wird bisweilen anders dargestellt.
Rathaussanierung
Wie gesagt, ich habe Verständnis für den Unmut über die Wasserpreiserhöhung. Kein Verständnis habe ich aber dafür, wenn diese wider besseres Wissen mit der Rathaussanierung in Verbindung gebracht wird. Gleichzeitig wird die Stimmung durch falsche Aussagen aufgeheizt. So wurde beispielsweise behauptet, der Ahorner Bürgermeister hätte in einem Gespräch die Stadt Rödental wegen der Sanierung verhöhnt. Ein solches Gespräch hat aber nach Mitteilung des Bgm. Martin Finzel niemals stattgefunden. Solche Behauptungen sind nicht akzeptabel und sprechen erst recht nicht für Seriosität. Wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger Aussagen hinterfragen, gerne auch die Aussagen von öffentlichen Stellen aber auch solche in sozialen Medien. Nach einer Recherche kann sich jede Person dann eine eigene Meinung bilden, auch zur Rathaussanierung.
Generell würde ich mich freuen, wenn politisch interessierte Personen einmal eine Stadtratssitzung besuchen würden, um sich von der konstruktiven Zusammenarbeit des aktuellen Stadtrates zu überzeugen und festzustellen, dass die Entscheidungen auf Fakten beruhen. Dann wüsste man auch, dass beispielsweise selbstverständlich der Sanierungsbedarf des Rathauses sehr genau geprüft wurde. Leider spricht man stattdessen sowohl dem Stadtrat als auch allen eingeschalteten Experten pauschal die Kompetenz ab und behauptet, man habe sich nicht eingehend mit der Maßnahme auseinandergesetzt. Für den Stadtrat steht fest: Nicht nur we- gen des energetischen Zustandes, sondern auch wegen Undichtheiten am Dach, schadhaften Fenstern, schadhafter Keramikfassade mit hohem Energieverlust und statischem Risiko, verbrauchten Bodenbelägen und Wandoberflächen, veralteter und teils schadhafter Haustechnik (Trinkwasser- und Abwasserleitungen, Elektroinstallation und Netzwerktechnik sowie Wärmeverteilungsnetz) muss dringend etwas getan werden.
Hinsichtlich der vereinzelten Kritik an der Optik darf sich jeder selbst ein Bild machen, ob das Umfeld des Bürgerplatzes dadurch negativ beeinflusst wird – ich finde nicht.
Bürgerbegehren
Nun wurde jüngst ein Bürgerbegehren gegen die Rathaussanierung und Erweiterung angekündigt. Ein Bürgerbegehren ist ein gesetzlich festgelegtes, demokratisches Recht von Gemeindeangehörigen.
Ein Bürgerbegehren gegen die Rathaussanierung kann ich aber weder inhaltlich noch hinsichtlich des gewählten Zeitpunkts nachvollziehen. Der Stadtrat beschäftigt sich seit ca. vier Jahren intensiv öffentlich mit dem Projekt und hat schon im Januar 2024 die Durchführung der Maßnahme „Rathaussanierung mit Erweiterung“ beschlossen. Nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde und von der Regierung der vorzeitige Maßnahmenbeginn bewilligt wurde, kann die Umsetzung jetzt starten. Wir konnten bei Gesamtkosten von 16,4 Mio. € über ein europäisches Förderprogramm glücklicherweise Zuschüsse im Umfang von rund 6,6 Mio € reserviert bekommen. In diesem Zuge wurde von der Regierung natürlich auch die Planung inkl. Kosten geprüft. Normalerweise gibt es für Rathäuser keine Förderung. Dazu haben wir 2023 und 2024 Stabilisierungshilfe vom Freistaat Bayern erhalten, die entsprechend unserem Antrag im Umfang von ca. 1,8 Mio. € für das Rathaus zu verwenden ist. Damit haben wir jetzt die einmalige Chance, die Maßnahme mit weniger als 50 % Eigenmittel durchzuführen. Diese Chance wird sich nach einhelliger Meinung in Zukunft keinesfalls mehr ergeben. Sollte das Projekt also aufgrund des Bürgerbegehrens nicht durchgeführt oder auch nur zu lange verzögert werden, wird der Stadt Rödental ein finanzieller Schaden in Millionenhöhe entstehen. Es wird nicht nur die hohe Förderung wegfallen. Wir werden auch die für das Projekt erhaltene Stabilisierungshilfe zurückzahlen müssen. Zudem wären die bereits angefallenen Planungskosten für Untersuchungen, Architekten, Fachplaner und Statiker in Höhe von rund einer Mio. € verloren. Und wir würden weiterhin ein dringend sanierungsbedürftiges Gebäude haben, für das es perspektivisch weiterhin keine Lösung zur Sanierung gibt. Das wäre für die Stadt Rödental fatal!
Der Stadt Rödental ist es in den letzten Jahren immer wieder gelungen, Fördermöglichkeiten bestmöglich auszunutzen und dadurch den Immobilienbestand nachhaltig zu sanieren. So wurden in den letzten 10 Jahren rund 67 Mio. € investiert, insbesondere in Schulen und Kindertagesstätten. Dafür wurden rund 39 Mio. € Fördermittel/Zuschüsse eingenommen. Gleichzeitig konnten die Schulden im städtischen Haushalt um ca. 70% reduziert werden. Ich denke, das belegt den verantwortungsvollen Umgang mit städtischen Mitteln.
Spatenstich KSH
Neben Kita St. Marien und Rathaus wird kurzfristig auch die Sanierung der Kultur- und Sporthalle in Mönchröden starten. Der Spatenstich erfolgt Mitte Dezember. Auch hier können wir dank großzügiger Förderung das Gebäude fit für die Zukunft machen.
Vorweihnachtszeit
Bevor die Baumaßnahmen so richtig Fahrt aufnehmen werden, steht aber erst noch die „stade Zeit“ bevor. Dankenswerterweise werden von den Ortsvereinen in unseren Stadtteilen wieder Christbäume mit Lichterketten verziert. Es finden in mehreren Stadt- teilen Dorfweihnachten statt und unsere Vereine stimmen sich mit Weihnachtsfeiern auf die Festtage ein. Vielen Dank für diese wertvolle, ehrenamtliche Arbeit!
Traditionell findet auch wieder das Schauturnen der SG Rödental statt, ein Event, das in jedem Jahr aufs Neue begeistert - ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Fehlt noch ein Weihnachtsgeschenk?
Sollten Sie noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammenhaben, kann ich Eintrittskarten für verschiedene kulturelle Veranstaltungen wärmstens empfehlen. Sowohl mit Karten für das Weihnachtskonzert von Musikverein und Jugendorchester, als auch mit Konzertkarten für Harmonic Brass macht man sicher nichts verkehrt. Wer weiter in die Zukunft planen möchte, für den lohnt sich ein Blick auf die diesjährigen Acts zum Rödentaler Kultursommer, die in diesem Heft beworben werden.
Wir sehen uns hoffentlich auf dem Rödentaler Weihnachtsmarkt Unser Rödentaler Weihnachtsmarkt hat sich in den letzten Jahren dank der vielen Besucher sehr positiv entwickelt. Kommen Sie auch in diesem Jahr wieder so zahlreich vorbei, dann wird unser Markt am 1. Advent wieder ein voller Erfolg. Ich hoffe, wir sehen uns dort!
Ihr
Marco Steiner
Erster Bürgermeister